Neuropsychologie

 

Das Gehirn ist plastisch und relativ robust gegenüber kleinen Schädigungen.  Systematische oder umfangreiche Schädigungen, aber auch Schädigungen an strategisch ungünstigen Stellen, führen zu Beeinträchtigungen im Wahrnehmen, Denken, Fühlen oder Handeln.

Die Diagnostik ist abhängig von der Fragestellung und erfolgt in der Regel hypothesengeleitet unter Berücksichtigung der Spezifika der Hirnschädigung, subjektiver Beeinträchtigung sowie, wenn möglich, der Fremdeinschätzung.  Typische Fragestellungen sind z. B., liegt eine Demenz vor? Gibt es ein richtungsweisendes Profil (Lewy-Körperdemenz, FTD, o. a. ), Abgrenzung zu Depression. Diagnostik von Wahrnehmungsstörungen, Störungen exekutiver Funktionen, ... 

 

Wodurch Hirnschädigung entstehen können

Es gibt viele Ursachen für Hirnschädigungen: Hirnverletzungen können z. B. durch Unfälle mit Schädel-Hirn-Trauma entstehen. Schlaganfälle, Sauerstoffmangel, Hirntumore, Entzündungen des Gehirns und neurodegenerative Erkrankungen können das Hirngewebe schädigen und so Hirnfunktionen beeinträchtigen.

 

Diagnostik

Neuropsychologische Diagnostik (testpsychologische Untersuchung) befasst sich mit kognitiven und emotional affektiven Funktionen und deren Auswirkungen auf das Verhalten. Hierzu gehören die Anamnese und Fremdanamnese, Verhaltensbeobachtung und standardisierte Testverfahren und Verhaltensproben. Dabei werden die verschiedenen Funktionsbereiche systematisch untersucht. Beispielsweise:

  • Visuelle Wahrnehmung (u. a. Gesichtsfeldausfälle, Agnosien)
  • Akustische / taktile / olfaktorische Wahrnehmung
  • Neglect
  • Räumliche Störungen
  • Aufmerksamkeitsstörungen
  • Gedächtnisstörungen
  • Exekutive Störungen
  • Störungen der Sprache (Neurolinguistik) einschließlich Rechenstörungen
  • Motorische Störungen
  • Affektive und emotionale Störungen
  • Verhaltensstörungen
  • Krankheitseinsicht und Krankheitsverarbeitung

 

Therapie

- Training kognitiver Funktionen (Aufmerksamkeit, Gedächtnis, exekutive
   Funktionen, Wahrneh­mung, räumliche Leistung,..)
- Erarbeitung von Problemlösestrategien (Kompensation, Hilfsmittel)

- Optimierung der Krankheitsverarbeitung

- Verbesserung der Verhaltenssteuerung
- Angehörigenarbeit, Angehörigenberatung

 

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© Eva Rischkau